SUMMARY
Diese Website setzt die Theorie der Neurostruktur des Bewusstseins mit einer Therapie der Neurostruktur fort. Sie dient der verbesserten Nutzung der geistigen Fähigkeiten ohne Einbeziehung der Psyche. Der springende Punkt ist die Verstärkung der sogenannten Verschränkung, des Zusammenwirkens der differenten geistigen Denkstrukturen in den Gehirnhemisphären. Eine wichtige Rolle spielt das neurowissenschaftlich funktionslos gedachte Corpus callosum, die Scheidewand zwischen den Gehirnhälften.
Die Neurostrukturtheorie hat sich auf die Anschauung des Hirnforschers J. C. Eccles gestützt. Er hatte die Denkeigenschaften der Hemisphären als verschiedenartig benannt. Linkshemisphärisch sieht er die digital arbeitenden, rechtshemisphärisch die adigital arbeitenden Denkarten tätig. Die digital tätigen Denkarten verhalten sich regelkonform, die adigitalen sind regelfrei. Den neurowissenschaftlich zugrunde liegenden Erfahrungen zu Folge, besitzen die digital (streng logischen rationalen, logarithmenkompatiblen) geistigen Eigenschaften Bewusstsein, die adigitalen besitzen das Bewusstsein nicht. Die Neurostrukturtheorie verleiht den adigitalen (locker logischen intuitiven, kreativen, improvisativen, musischen) geistigen Denkstrukturen ebenfalls Bewusstsein. Die digitalen Fähigkeiten teilen ihre Realerfahrungen über Dinge wie die Natur durch Beweisrichtigkeit mit. Die adigitalen Erfahrungen teilen ihre Erfahrungen über ihre Geistesmöglichkeiten als Gedachtheiten mit und sind ohne Beweisrichtigkeit. Dennoch haben sie Bewusstsein. So haben wir einerseits die Wissenschaft von der Natur und damit dem realen Gehirn in unserem realen Kopf und andererseits ein gedachtes Gehirn, allerdings ebenfalls im realen Kopf. Ein im Denken theoretisch erstelltes – videtisiertes – Gehirn wird Neurostrukturgehirn genannt und sieht das Denken durch Hirnenergie bestimmt an, die digital oder adigital strukturiert ist.
Der sich anschliessende Gedanke war, die Möglichkeit zu nutzen, das Modell, das J. C. Eccles zur Verfügung stellt, siehe brainpapers.de (Abb. 1), zu verdoppeln. Jede Hemisphäre verfügt auf diese Weise über die digitale oder adigitale Denkmöglichkeit. Die Hemisphären differieren durch ein unterschiedliches Energieniveau, in dem sich die Denkstrukturen befinden. Hochenergetisch sind sie linkshemisphärisch digital ausgerichtet und hochenergetisch sind sie rechtshemisphärisch adigital ausgerichtet. Minderenergetisch arbeiten die Denkstrukturen linkshemisphärisch adigital und minderenergetisch digital sind sie in der rechten Hemisphäre anzutreffen. Das gehirntheoretische Denkmodell wurde als Konstanzer Modell bezeichnet. Als neuartig ist es in ein allgemeines Bewusstsein aufzunehmen.
Das Neurostrukturbewusstsein entsteht durch Verschränkung der Energieniveaus (oder der Energiebesetzungen), intrahemisphärisch einerseits, interhemisphärisch andererseits. Durch die Doppelverschränkung entsteht ein Gesamtbewusstsein und dieses Gesamtbewusstsein kann sich das Modell des Neurostrukturgehirns zu Eigen machen durch einen Lernprozess. Ob die Theorie der Neurostruktur des Bewusstseins richtig ist, kann zunächst nicht mit den vorhandenen Hirnstrommessgeräten erkannt werden. Doch das Modell bietet die Möglichkeit einer therapeutischen, einer geistestherapeutischen Anwendung, in der das Gehirn durch konzentrative, d. h. durch bewusst ausgeführte Übungen, Aktivationen genannt, angeregt wird, die genannten Verschränkungen zu verstärken und die Energiebesetzungen der digitalen und adigitalen Strukturen zu erhöhen.
Um die Kapazität der Verschränkungen zu festigen, ergibt, durch Erfahrung mit den Übungen angebahnt, einen Zugang zu dem Phänomen der Angst. Angst ist keine Ressource, sondern ein Energieverbraucher, ein Energieverzehrer. Das nicht zuletzt, weil Angst sozial unverträglich ist und verheimlicht werden muss. Medikamentöse Gegenmassnahmen haben Nebenwirkungen und stärken kaum das Selbstbewusstsein. Das Gegenteil der Verschränkung, neurostrukturtheoretisch Entschränkung genannt, führt zu einer Art Kopflosigkeit, die gemeinhin als Panik beschrieben wird. Was tun?
Als ich die Theorie der Neurostruktur des Bewusstseins entwarf, stand mir vor Augen, dass sie aus meiner therapeutischen Arbeit entstehen musste, die trotz vielfältiger Ausbildung, die viel vermochte, aber wenig ausrichtete gegen das Phänomen der Angst. Mir war klar, dass es sich dabei um ein komplexes Energieproblem handelte, das schwierig darzustellen war und Jahre der Auseinandersetzung mit dem Thema bedurfte. Endlich fand das Thema auf der Website brainpapers.de Eingang durch schematische Darstellung. Ausgangspunkt war das Denken des bereits genannten Hirnforschers J. C. Eccles, der in seine Gifford-Vorlesungen seine Arbeiten über das Gehirn des Menschen den Hörern aller Fakultäten angeboten hatte. Seine Gehirnkenntnisse sollten also allen zukommen, nicht nur einem erlauchten Kreis.
Meine Erfahrung mit dem autogenen Training nach J. H. Schultz, meine Kenntnis des katathymen Bilderlebens nach H. Leuner und das Handbuch Der mögliche Mensch von J. Houston mit dem Untertitel Handbuch zur Entwicklung des menschlichen Potentials gaben mir den Weg vor für die Entwicklung meiner Gehirnübungen. Das Entscheidende war, die Gehirnenergie durch Imagination dazu zu bewegen, Bilder zu erzeugen, die sich innerhalb des Gehirns entwickeln und abspielen. Ich nannte diesen Vorgang Aktivation. Sie ist ein innerer Vorgang, der durch die sprachliche Mitteilung darüber erfassbar ist. Kontrollierbar ist er nicht.
Wer über eine feste Verschränkung verfügt, ist geneigt, die Aktivationen lächerlich zu finden. Er absolviert sie mühelos. Es ist daher zu beachten, dass die Aktivationen ein Therapeutikum sind, erstens, um die geistigen Fähigkeiten und die sie stützenden Gehirnzellen zu stärken und zweitens die Möglichkeit der Verschränkung der digitalen mit der adigitalen Denkstruktur zu stabilisieren, im Alltag und in der Krise. Je stabiler die Verschränkung, desto verminderter die Angst. Zu beachten ist dabei, dass die Neurostrukturtheorie Furcht von Angst trennt. Aus sprachlicher Nachlässigkeit verwendet man das Wort Angst ständig, da man es in den Plural setzten kann. Angst ist aber eine diffus flotierende Empfindung. Furcht hingegen ist eine gefahrhinweisende Empfindung, die sich auf ein bestimmtes Ding (Schlange) oder eine bestimmte Begebenheit (Ansteckung) richtet. Angst ist existenziell zum Menschen gehörig (Heidegger), damit er nicht im Grössenwahn, Ich-kann-alles, verfällt. Über die Abgrenzung von einem und dem anderen kann man diskutieren.
Die digitale Denkstruktur, vorzugsweise ein Instrument der Mathematiker und Physiker, wird im Rahmen der Neurostrukturtheorie als digitalistisch bezeichnet. Das auf Logarithmen ausgerichtete Denken, das in Anwendungsvorgaben mündet und mit elektronischen Maschinen korrespondiert, ist digital. Es ist immer regelgebunden. Die adigital genannte Denkstruktur wird neurostrukturell als mentisch bezeichnet. Diese Denkstruktur ist regelfrei, sie eröffnet die Freiheitsgrade der Imagination, an die sich das Denkinstrument der Aktivation wendet.
Mein Anliegen war es, die oben beschriebenen Energiestrukturen, die denkleitend sind, durch hinzugefügte Bilder und überhaupt Bildhaftigkeit mithilfe innerer Imagination sichtbar zu machen. Das Gehirn sollte etwas erbilden und es zugleich sehen und im Gedächtnis behalten, um dann davon berichten zu können oder es aufzuschreiben. Auf der Website brainpapers.de kann man einen Vorgeschmack der Aktivationen bekommen. An dieser Stelle biete ich zehn Aktivationen mit einem Bildmaterial an, das dem Alltag entstammt. Die Aktivationen sind in der Ich-Form gehalten, um unmittelbar zu sein. Die Aufmerksamkeit des Nutzers ist unausgesetzt tätig. Die Nummerierung bedeutet, dass jeder Teil der Aktivation einzeln abgerufen werden kann. Die Erklärungen, die jeder Aktivation folgen, sollen den Einstieg in das ungewohnte Terrain erleichtern.